Fachgerechte Rasenpflege im Herbst – worauf es ankommt
Eine fachgerechte Pflege trägt zu einer gesunden Grünfläche bei. Ob Rasen mähen, düngen oder bewässern: Falsch ausgeführt können die Pflegearbeiten zu Schäden führen. Vertikutieren und Nachsaat sind Arbeiten, die dem Rasen wieder zu Vitalität verhelfen und Unkräuter aus der Grünfläche verdrängen.
Der Rasenschnitt soll möglichst regelmässig und auf derselben Schnitthöhe erfolgen, damit sich der Rasen daran gewöhnen und sich eine gute Narbendichte entwickeln kann. Optimal ist eine Schnitthöhe von 3,5 cm bis 4,5 cm. Der Schnittzeitpunkt und die Schnitthäufigkeit sollten sich am Wachstum der Gräser orientieren. Beim Schnitt darf ein Drittel bis maximal die Hälfte des Aufwuchses abgemäht werden. Im Herbst sollte der Rasen so spät wie möglich ein letztes Mal gemäht werden.
Der Schnittzeitpunkt und die Schnitthäufigkeit bei der Rasenpflege sollten sich am Wachstum der Gräser orientieren. Bilder: zvg
Bewässerung
Oft stellt sich im Sommer die Frage, ob die Bewässerungsanlage installiert, oder ob man bis zum nächsten Regen warten kann. Dabei hilft es, die folgenden Regeln zu beachten:
- Bleiben während einer Trockenperiode die Fussabdrücke im Rasen während einer längeren Zeit sichtbar, muss bewässert werden.
- Als Faustregel zur Bewässerung gilt: selten, dafür aber gründlich wässern,
- Wenn zu geringe Wassermengen ausgebracht werden, führt das zu einem oberflächlichen Wurzelwachstum.
- Von einer ausreichenden Beregnung wird gesprochen, wenn es sich um eine Wassermenge von 20 l/m2 handelt.
Wurzelwachstum der Gräser bei unterschiedlichen Bewässerungsmengen
Vertikutieren und Nachsaat
Unter Vertikutieren versteht man das Entfilzen eines Rasens. Es ist zu beachten, dass die Arbeitstiefe so eingestellt ist, dass der ganze Filzhorizont herausgearbeitet, der Mutterboden aber nur leicht angeritzt wird. Nach erfolgtem Vertikutieren muss der anfallende Filz zwingend aus der Rasenfläche entfernt werden. Der beste Zeitpunkt dazu ist im Spätsommer ab Ende August bis Anfang Oktober, oder im Frühling bis Mitte April.
Beim Vertikutieren entstehen fast immer lückige Stellen in der Grünfläche. Diese Stellen müssen nachgesät werden, da sich in den vorhandenen Lücken ansonsten Problemunkräuter etablieren. Dafür sind spezielle Nachsaatmischungen zu verwenden, die sich durch ein rasches Auflaufen des gestreuten Samens hervorheben. Wichtig ist eine nachfolgende Bewässerung der gesäten Flächen bis zum ersten Schnitt.
Nachsaat und Düngung
Damit sich eine Rasenfläche gut entwickeln kann, benötigt sie guten Dünger. Grössere Mengen an Nährstoffen benötigen die Gräser: Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Nur ein spezifischer Rasendünger in der richtigen Nährstoffzusammensetzung und -qualität ernährt den Rasen bedarfsgerecht. In der Praxis hat sich die Steuerung des Rasenwachstums mit fertig gemischten und auf die jeweilige Verwendung abgestimmten Düngermischungen bestens bewährt.
Ab Ende Oktober sollte eine Düngepause eingelegt werden, damit der nicht weiter wächst. Um diese Zeit besteht besonders bei Verwendung leicht löslicher Stickstoff-Formen eine erhöhte Gefahr eines Krankheitsbefalles nach dem Austrieb.
Die Spätherbstdüngung soll erst ausgebracht werden, wenn die Bodentemperatur dauerhaft unter 10° C abgesunken ist. Die Spätherbstdüngung unterstützt das Wurzelwachstum und stärkt die Gräser. Der Rasen kommt besser über den Winter und hat mehr Kraftreserven für das Frühjahr.
Autor: Hannes Schwörer, Dipl. Ing. Gartenbau FH, Otto Hauenstein Samen AG, Rafz.
Wachstum der Rasengräser im Jahresverlauf.
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