Es gibt keine Anweisung, Flaschen zu zerschlagen – Falschinformation im Beobachter
Ein Bericht des Beobachters, wonach «Strassenreiniger Flaschen auf Fahrradwegen zerschlagen» müssen, ist falsch. Der Bericht ist irreführend und in wesentlichen Punkten falsch.
Die Zeitschrift Beobachter verbreitet in einem Artikel die Darstellung, es gebe beim Tiefbauamt eine Anweisung, wonach «Strassenreiniger Flaschen auf Fahrradwegen zerschlagen» müssen. Sie wurde von Online-Medien bereits ohne Rückfrage übernommen.
Die Behauptung ist falsch. Eine solche Anweisung existiert nicht. Weder ERZ Entsorgung + Recycling Zürich noch der zuständige Stadtrat haben der betreffenden Journalistin gegenüber eine solche Aussage gemacht. Im Übrigen ist das angeprangerte Tiefbauamt überhaupt nicht involviert, die Strassenreinigung obliegt ERZ.
Wahr ist: Bei viel Abfall, zum Beispiel nach Neujahrsfeiern, arbeiten die Putzequipen von ERZ in Zweierteams. Ein Vorwischer wischt mit einem Besen den Abfall zu einer Spur zusammen, die in der Folge von einer Saugmaschine aufgesaugt wird. Die Saugmaschinen können in der Regel nebst zerbrochenen auch ganze Flaschen aufsaugen. Wenn etwas im Saugschlauch verklemmt ist, wenn der Abfallbehälter schon gut gefüllt ist und bei älteren Maschinen kommt es dennoch vor, dass Flaschen steckenbleiben. Diese Verstopfung muss dann von Hand entfernt werden. Sehr viele Flaschen sind bereits von den Konsumenten zerschlagen worden. Wenn es viel Glas gibt, liegt es in der Kompetenz des Vorwischers zu beurteilen, ob der Saugrüssel alles aufzusaugen vermag oder ob er noch einzelne ganze Flaschen zerschlägt und so Verstopfungen im Saugrüssel vermeidet.
Die Beobachtung der Beobachter-Journalistin datiert vom 3. Januar, also kurz nach Neujahr. Zu dieser Zeit dauerte die Nachreinigung nach den Silvesterfeierlichkeiten noch an. Recherchen von ERZ zeigten, dass der betreffende Vorwischer Flaschen aus Effizienzgründen zerschlug. Eine Weisung, wonach Flaschen «auf Fahrradwegen zerschlagen» werden müssten, gibt es nicht. Die schriftliche Originalantwort an die Journalistin lautete: «Bei einer Flasche beurteilt der Vorwischer, ob sie der Saugrüssel schlucken kann».
Im Übrigen waren nach dem Silvesterzauber in den vergangenen Jahren in den Seeanlagen jeweils bis zu 40 freiwillige Helfer unterwegs, um durchschnittlich 3 Tonnen ganze Glasflaschen zu sammeln. Dies war auch diesmal der Fall.