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In der Wiese ist was los

(Grafik: «Agridea, Merkblatt Erntetechnik und Artenvielfalt in Wiesen»)

In Wiesen leben Tiere mit unterschiedlichen Bedürfnissen.

Je nach Entwicklungsstadium nutzen sie verschiedene Schichten der Wiese, als Larve beispielsweise die Blätter, als ausgewachsene Tiere die Blüten. Zur Bedrohung wird das Mähen für sie alle – auf einmal fehlen Nahrungsquellen, die Deckung vor Feinden und Witterung sowie Nischen für Fortpflanzung und Ruhe.

Die meisten Wiesentiere haben sich über Jahrhunderte an die Mahd angepasst. Allerdings hat die zunehmende Mechanisierung der letzten Jahrzehnte die Anpassungsfähigkeit der Tiere überholt. Heute werden viel grössere Flächen schneller und auf einen Schlag gemäht.

Nur wer schnell reagiert, geschickt flieht und sehr mobil ist, hat eine Chance. Das heisst, das Ausmass der Verluste ist abhängig von der Tiergruppe, ihrem Fluchtverhalten und -vermögen (Eier, Larven, Puppen, Adulte), ihrem Aufenthaltsort zum Zeitpunkt des Eingriffes (Bodennähe, Krautschicht, Blüte), sowie von der Art und den Einstellungen des Mähwerks.

Agridea, die landwirtschaftliche Beratungszentrale kantonaler Fachstellen, stellt auf ihrer Webseite ein Merkblatt zur «Erntetechnik und Artenvielfalt in Wiesen» kostenlos zur Verfügung. Das Merkblatt zeigt die Auswirkungen verschiedener Mähtechniken auf die Artenvielfalt und gibt Empfehlungen für eine möglichst tierschonende Mahd.

Auch Unterhaltplus hat das Thema in der aktuellen Aufgabe aufgenommen und die Balkenmäher in in den Fokus gerückt inklusive einer Präsentation von fünf Produkten verschiedener Anbieter.

Bildlegende

Für Insekten und Kleintiere bedeutet das Mähen Lebensgefahr und eine buchstäblich einschneidende Veränderung ihres Lebensraums.

1 Das Braunkehlchen brütet von Mai bis Anfang August in blumenreichen, extensiv genutzten Wie-sen.

2 Die Blindschleiche hält sich bevorzugt im verfilzten Gras und in Grashaufen auf.

3 Der Grasfrosch lebt im Sommer in feuchten Wiesen und Wäldern.

4 Die Radnetzspinne wohnt, frisst und vermehrt sich in der Wiese. Sie hängt Netze im hohen Gras auf und überwintert im Eistadium.

5 Die Marienkäferlarve – der ausgewachsene Käfer ernährt sich von Blattläusen.

6 Der Bockkäfer frisst Blütenpollen; seine Larven entwickeln sich im Totholz oder in Kräuterstängeln.

7 Honig- und Wildbienen sammeln während der ganzen Vegetationszeit Pollen und Nektar von Nutz- und Wildpflanzen.

8 Die Larve der Wiesenschaumzikade entwickelt sich in Schaumgebilden an Wiesenpflanzen.

9 Die Sichelwanze lebt hauptsächlich in mageren Wiesen und jagt kleine Insekten.

10 Schmetterlinge und Dickkopffalterraupen fressen Gräser und verpuppen sich in Blattröhrchengespinsten in Bodennähe.

11 Die Raupe von Schmetterlingen und Schachbrettfaltern frisst Gräser, der Schmetterling saugt Nektar von violetten Blüten wie Flockenblumen, Witwenblumen oder Disteln.

12 Das Widderchen verpuppt sich im Juni an Halmen.

13 Heuschrecken leben an Blättern und Halmen in der Wiese (ausgewachsen ab Juli, August), im Frühjahr befinden sich ihre Eier im Boden.

14 Hummeln nisten teilweise am Boden. Sie tragen zur Aufzucht der Larven Pollen und Nektar ein; besuchen häufig Pflanzen von extensiv genutzten Wiesen.

15 Laufkäfer leben meist in Bodennähe.

16 Die Schwebfliegenlarve frisst Blattläuse in der Krautschicht; ausgewachsene Tiere sind häufig auf der Blüte.